Germania-Fastnacht 03.02.2023 im Riesen

"Knusper,knusper, kneuschen, die Germania ist aus dem Häuschen"

 

Zeitungsbericht der Offenbachpost vom 10.2.23

siehe im Pressespiegel

 

Fotos von unserem Haus-und Hoffotograf Thomas Letschert von unserer Sitzung:

https://www.t-sign.org/germania-sitzung/

 

Bericht von Radio-Primavera:

Die Germania 03 Seligenstadt feiert Fastnacht (primavera24.de)

 

https://www.primavera24.de/aktuelles/naerrische-stimmung-bei-der-seligenstaedter-faschingssitzung-der-germania-03

Die Germania-Fastnacht ist ein fester Bestandteil unseres Vereinslebens
und hat seinen Platz in der Seligenstädter Fastnacht.

 

Die verschiedenen Gruppierungen zaubern jedes Jahr unter der Regie von
Roland Wolf und ab 2014 auch mit Sven Garrecht ein Top-Programm auf die Fastnachtbühne.

 

Die Gruppierungen sind:

Fastnachtschor des Männerchores

der kleine Fastnachtschor

Männerballett

Rock-Pop-Jazz-Chor Chormatics

Fastnachtschor des Frauenchors

das G'stanzel

verschiedene Tanzgruppen von befreundeten Vereinen

und verschiedene Bütten-Vorträge

 

 

Rathausorden 2020 an Vollblutfastnachter Roland Wolf und Uwe Czupalla

Artikel in der OP vom 17.2.2020 siehe im Pressespiegel

 

Fastnachtabend 07.02.2020 "2020 Die goldenen 20er Sind zurück"

 

Bilder von unserer Sitzung:

Thomas Letschert -

https://www.t-sign.org/germania2020/

Michael Dippel -

https://www.blende64.eu/fastnacht/fastnacht-2020/200207-germania-sitzung/

https://www.blende64.eu/fastnacht/fastnacht-2020/200207-germania-portr%C3%A4ts/

 

Die geniale Sicht des Germania-Fastnachtsordens auf unseren Fastnachtsabend

(von unserer Pressebeauftragten Rebecca Schmidt)

hier unter folgend

abgemagerter Artikel in der OP vom 15.2.2020 siehe im Pressespiegel

 

Ein Fastnachtsabend bei der Germania 03 Seligenstadt – der hauseigene Fastnachtsorden erzählt

 

Quadratisch, klein und flach lag es da. Dunkelheit und ohrenbetäubender Lärm umgab es. Wo war es? Was war los? Wieso fühlte es ein solches Unbehagen? Es spürte Nervosität in sich aufsteigen, Fragen über Fragen. Angst. Einsamkeit. Es nahm die Existenz anderer wahr. Konnten diese ihm seine Fragen beantworten? Ihn beruhigen? Ein kleiner Funken Hoffnung entstand in seinem pappigen Innersten. Doch wie sollte es mit ihnen in Kontakt treten? Wie das Getöse überwinden? Wie die eigene Stimme erklingen lassen? Während es darüber nachdachte, verlor sich die Angst ein wenig, da es nun eine Aufgabe hatte und sich dadurch nicht mehr gänzlich ausgeliefert fühlte. Doch nur wenige Augenblicke später musste es schon gegen die nächste Welle der Angst ankämpfen, als es spürte, dass es sich ohne eigenes Zutun bewegte, schneller und schneller. Später würde es sagen, dass es diese Begebenheit war, die ihm seine Stimme gab. Voller Schrecken war es ihm durch die rasante Fahrt nun möglich, sein ganzes Unbehagen, seine Angst und Hilflosigkeit in einem lauten Schrei zu manifestieren, der von den ihn Umgebenden genau in dem Moment aufgegriffen wurde, als die Höllenfahrt auch schon wieder endete und es Sekunden später in einem großen, rechteckigen Gebilde zur Ruhe kam – ein kleines Pappdeckelchen war geboren.

Es war ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst, doch befand es sich schon jetzt auf der Reise seines Lebens. Es steuerte geradewegs einer Zukunft voller Musik, Tanz und Freude, voller Scheinwerferlicht, Zauber und Glitter entgegen. Später einmal würde es gefragt werden, ab wann ihm bewusst war, dass ihm eine glänzende und magische Zukunft vorherbestimmt war. Seine kurze Antwort würde lauten: „Das ist ganz einfach. Nach einer langen Zeit in meinem Heimatkarton vernahm ich die Worte: ‚Diesen auch noch. Es müssen noch einige Germania-Fastnachtsorden hergestellt werden und unser Vorrat an Pappdeckeln reicht nicht aus.‘ Nun wusste ich, was aus mir werden würde – ein Germania-Fastnachtsorden. Und auch, wenn ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, was dies eigentlich zu bedeuten hatte, so spürte ich instinktiv, dass mir dadurch etwas Unglaubliches eröffnet werden würde und ich der aufregendsten Zeit meiner noch jungen Existenz entgegensteuerte!“

„Ich lag dort und ließ die Umgebung auf mich wirken. Endlich war es soweit. Freitag, der siebte Tag des Monats Februar im Jahr 2020. So lange hatte ich darauf hingefiebert und mir alles in den schönsten Farben ausgemalt. Von den Vorbereitungen hatte ich manches mitbekommen, doch hatte dies meine Neugierde eher angefacht, als dass sie dadurch befriedigt worden wäre. Daher war ich auf diesen Abend äußerst gespannt.

Hektische Betriebsamkeit machte sich hinter der Bühne breit. Letzte Vorbereitungen wurden getroffen. Das Treiben vor der Bühne, im Zuschauerraum, konnte ich nur erahnen – der Vorhang war noch geschlossen. Mir war, als träfen die ersten Gäste ein. Der Raum schien sich mit freudiger Erwartung zu füllen. Ein Abend voller Spaß und Freude, Lachen, Zauber und Gemeinschaft wartete auf uns. Die Vorfreude hatte nun auch den letzten in ihren Bann gezogen.

Pünktlich um 19.11 Uhr wurde mein langes Warten belohnt. Der Vorhang hob sich, die Lichter gingen an und ich konnte endlich den Raum jenseits der Bühne sehen: ich war überwältigt! So viele Menschen! So großartige Kostüme! Ich kam nicht mehr aus dem Staunen heraus. Die gelöste Atmosphäre zog mich in ihren Bann und zeigte mir, wovon all die Menschen um mich herum die ganze Zeit gesprochen hatten.

Der Fastnachtsstimmung erzeugende Einzug der Gruppe „Sax-Power“ und der Tänzerinnen der SFF, die gemeinsam den Fastnachtsabend der Germania 03 Seligenstadt eröffneten, machte mir bewusst, dass mein eigener Auftritt schon in den Startlöchern stand. Ich bekam Lampenfieber, meine Nervosität stieg. Da ein Zurück nicht mehr in Frage kam, versuchte ich mich auf das Dargebotene zu konzentrieren, wobei mir bewusst wurde, dass ich nun endlich an dem Punkt angelangt war, auf den ich so lange Zeit hingearbeitet hatte. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, meinen Traum zu leben. Ich sollte nun ein Teil des Fastnachtszaubers zu sein!

Als die Melodien und Tänze verstummt waren, atmete ich noch einmal tief durch und spürte im selben Moment, wie ich von meinem sicheren Liegeplatz hochgehoben und auf die Bühne in das grelle Licht der Scheinwerfer getragen wurde. Jetzt war es soweit! Mein großer Auftritt!

Die Moderatoren des Abends, Bernd Büddefeld und Roland Wolf, standen gemeinsam mit mir vor einem ausverkauften Haus, begrüßten die Zuschauer und…stellten mich vor! Ich gab mein Bestes, funkelte, strahlte und zeigte mich von meiner besten und schönsten Seite. Als der Applaus ertönte, spürte ich, wie ich vor Freude errötete und wie ich von einem schieren, nicht enden wollenden Hochgefühl übermannt wurde. Ich war am Ziel meiner Träume! Meine ganze Arbeit hatte sich gelohnt! Im Stillen bedankte ich mich bei Andrea Kahle, welche mein großartiges Design entworfen und mich getreu dem Motto des Abends – ‚DIE GOLDENEN 20ER SIND ZURÜCK‘ – gestaltet hatte. Auf goldenem Grund umrahmt mich eine Ansammlung bunten Glitters, während das Motto hübsch meine Mitte schmückt. Eine stilisierte Frauensilhouette im typischen Look der 1920er Jahre rundet mein Aussehen wunderbar ab.

Noch ganz freudentaumelig wurde ich wenige Augenblicke später auch schon wieder aus dem Scheinwerferlicht herausgetragen. Der Auftritt der nächsten Gruppe, der TGS-Tanzgarde, begann und leitete reibungslos in die Ankündigung des Seligenstädter Prinzenpaares über. Währenddessen hatte ich genug Zeit, wieder an meinen angestammten Platz zu gelangen und mich ein wenig zu beruhigen.

Sie müssen wissen, dass ich als DER Fastnachtsorden des Abends durchgehend gewissermaßen einen Platz in der ersten Reihe hatte und Ihnen nun weiter exklusiv von den noch folgenden Auftritten berichten kann. Doch möchte ich mich dabei von einem Gedanken leiten lassen, der ursprünglich von Helga Schäferling stammt, nun aber auch auf den Fastnachtsabend der Germania 03 angesetzt werden kann: ‚Jeglicher Zauber geht verloren, wenn du versuchst, ihn einzufangen.‘ Dieser Abend war ein einziger Zauber und so sehr ich mich auch bemühen werde, so wird es mir doch nie gelingen, den ganzen Zauber, all die Emotionen, die Gedanken und Gefühle, die dieses wunderbare Beisammensein begleiteten und jeden einzelnen Auftritt unverwechselbar und einzigartig machten, vollumfänglich wiederzugeben. Mir ist es sehr wichtig, dass Sie das wissen. Der Applaus des Publikums ehrte jede einzelne Darbietung und ließ es auch zu fortgeschrittener Stunde weder an Enthusiasmus noch Begeisterung fehlen.

Doch kommen wir nun zum schon angekündigten Auftritt des Seligenstädter Prinzenpaares. Sie werden es mir vielleicht nicht glauben, doch waren dies nicht die einzigen Tollitäten, die ich an jedem Abend sah! Aufgrund familiärer Bande besuchte uns das Zellhäuser Prinzenpaar. War das ein Spaß! Ein aristokratisches Tollitätentreffen bei der Veranstaltung, bei der ICH DER Germania-Fastnachtsorden war! Aber kommen wir noch einmal zu unserem stadteigenen Prinzenpaar zurück. Nachdem ich meinen Auftritt so grandios über die Bühne gebracht hatte, konnte ich mich nach unserem Abgang wieder ein wenig beruhigen, um dann in aller gebotenen Ruhe und Professionalität einen Arbeitskollegen kennenzulernen: den Heimatbundorden. Ein prachtvoller Bursche war das, das kann ich Ihnen sagen. Glänzend und neu. Und doch komme ich nicht umhin, hier einzuhaken und die Behauptung aufzustellen, dass ich Jungspund ihm an diesem Abend in nichts zurückstand. So hatte mein Funkeln mithilfe des mich zierenden Glitters doch sogar das unglaublich helle Licht der Bühnenscheinwerfer überstrahlt!

Aber kommen wir nun doch wieder zum Geschehen des Abends zurück. Nach der Verleihung meines Kollegen an die Germania-Mitglieder Petra Wallisch und Günter Wolf erheiterte das Seligenstädter Prinzenpaar den gutgelaunten Saal mit einer gegurgelten und im Anschluss fastnachtstauglichen Version unterschiedlicher Kinderlieder. Was habe ich mich bei diesem Spiel amüsiert! Das Lachen wollte gar nicht mehr enden! Doch als dann ‚Chormatics‘, der Rock-Pop-Jazz-Chor der Germania unter seiner Dirigentin Judith Bergmann den Auftritt des Seligenstädter Prinzenpaares gekonnt abrundete, verwandelte sich mein Lachen in ein begeistertes Mitsummen. Wie gerne hätte ich mitgesungen! Sie schienen alle so viel Spaß zu haben!

Die Stimmung im Saal war super und hatte keinerlei Grund zu schwinden. Das Publikum war fastnachtstauglich gelaunt und ich strahlte mit den Bühnenscheinwerfern um die Wette. Ob ich sie am Ende des Abends eventuell sogar hätte ersetzen können… nun, das kann eigentlich nur das Publikum beantworten… aber fahren wir fort. Diejenigen unter Ihnen, die nicht vor Ort hatten sein können, sollen schließlich auch in den Genuss des närrischen Treibens beim Fastnachtsabend der Germania 03 kommen.

Doch wenn ich es mir so recht überlege, wäre eine weitere Schritt-für-Schritt-Abhandlung der Auftritte ein sehr langweiliges Unterfangen… ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es sich erst lesen würde… kann ich eigentlich lesen? Das müsste ich mal herausfinden… aber zurück zum Thema. Wollen wir doch mal sehen, ob sich die einzelnen Darbietungen nicht irgendwie zusammenfassen lassen wollen… da habe ich doch schon eine Idee!

Zunächst berichte ich von den gesungen dargebrachten Beiträgen. So stellte sich der neue Dirigent des Männerchores, des Kleinen Chores und der Fastnachtssänger der Germania 03, Herr Michael Schnadt, auf sehr passende und nachgerade faszinierende Weise vor, woraufhin er mit dem Publikum sogleich mal ein kleines Liedchen einstudierte. Sie können sich nicht vorstellen, wie gerne ich da mitgesungen hätte!

Im weiteren Verlauf des Abends wurde mein Verlangen, einem der Chöre beizutreten und ihn tatkräftigst mit meiner jungen und bestimmt einmaligen Stimme zu unterstützen, immer wieder von Neuem angefacht. Nicht nur der Auftritt des Kleinen Chores ganz im Sinne und Gesang der ‚Comedian Harmonists‘ – sie waren auf der Suche nach dem hohen C! Was man da alles missverstehen kann! Ich konnte zwischenzeitlich nicht mehr an mich halten und lachte so lange, bis mir schier die Luft ausging –, sondern auch der Auftritt der Fastnachtssänger als ‚Fastnachtsvarieté Dibbe Dabb‘ hielt mich kaum noch auf meinem Platz. So viele künstlerisch begabte Menschen, so viele faszinierende Talente. Mir wurde nahegelegt, einmal einen Zirkus zu besuchen, um den dort herrschenden Zauber, der vieles mit der Varieténummer gemein hat, zu erleben. Aber… können Sie mir sagen, was das ist, ein Zirkus?

Auch das Gstanzel-Duo Gerhard Kemmerer und Joe Garrecht beeindruckten mich sehr. Ich erfuhr, dass sie sich eigentlich schon von der Bühne verabschiedet hatten, nun aber noch einmal für ein Best-of zurückkehrten, wodurch auch ich in den Genuss kam, das Beste aus 15 Jahren Gstanzel zu hören! Die Ankündigung ihres Auftrittes gestaltete sich für mich zunächst jedoch ziemlich verwirrend. Da stellte sich doch Bernd Büddefeld zur Ankündigung des Gstanzels mitten auf die Bühne, zückte sein tragbares Fernsprechgerät und… telefonierte. Diese erfrischende Idee war somit der Grund, dass Sven Garrecht, der ursprüngliche Moderator des Abends, doch noch in den Genuss kam, ein Teil des Abends zu sein und eine Darbietung anzukündigen, obwohl er kurzfristig verhindert war.

Sagen Sie… ob es wohl jemandem möglich wäre, mir zu erklären, was es mit einer ‚Minimakrobonsaimonstranz‘ auf sich hat? Oder auch, weshalb es in diesem Städtchen nichtortsgebundene Fahrradständer gibt? Aus Roland Wolfs Vortrag stammend verwirren mich diese Dinge noch heute, doch schien das Publikum genau zu wissen, wovon geredet wurde… ob es an meinem zarten Alter liegt? Oder an meinem erst kürzlich erfolgten Umzug in dieses schöne Städtchen? Wie dem auch sei, das Publikum hielt es vor Lachen kaum auf den Stühlen und jeder Einzelne stimmte begeistert in das den Vortrag abschließende Lied ‚Jesses na‘ mit ein.

Als ich dort so auf meinem Premiumplatz lag und den Darbietungen voller Freude und weiterhin strahlend meine ganze Aufmerksamkeit schenkte, entstand in mir ein weiterer Wunsch. Ich wollte eines Tages nicht nur singen können, nein, auch das Tanzen sollte von nun an eines meiner Ziele sein. Die Auftritte des Männerballetts der Germania, der ‚Dance Company‘ und der Schautanzgruppe der Seligenstädter Fastnachtsfreunde verzauberten mich nachgerade und meißelten diesen Wunsch in Stein. So schön und federleicht, so akkurat und synchron mit anderen wollte ich auch eines Tages tanzen können. Und wer sagt, dass dieser Traum nicht auch in Erfüllung gehen kann? Wie beflügelt strahlte ich einmal mehr mit den Bühnenscheinwerfern um die Wette und gab alles, um die Tänzer*innen im besten Licht erstrahlen zu lassen.

Im großen Finale des Fastnachtsabends wurden zum letzten Mal einige meiner Geschwister an Gabriele Koll für das Catering und an Ehrentrude Paschold für die Maske verliehen. An dieser Stelle sei auch nochmal allen ungenannten, aber nicht minder wichtigen Helfer*innen gedankt, die für den reibungslosen Ablauf des Abends unverzichtbar waren. So sage nicht nur ich, sondern die ganze Germania 03 aus tiefstem Herzen DANKE!

Abschließend möchte ich noch etwas in eigener Sache sagen… Ich weiß nicht, wie ich es geschafft hatte, doch stand auch ich am Ende des Abends mit allen Akteuren auf der Bühne und war unglaublich stolz auf all meine Geschwister und auf das, was wir erreicht hatten. Unser ursprüngliches Entstehen hatte so gar nichts Glanzvolles und Spektakuläres an sich. Vielmehr war es dunkel und beängstigend. Doch sollte es nicht auf ewig so sein. Ein bisschen Farbe hier, ein wenig Glitter da, zusammengehalten durch den Zauber der Fantasie und schon wurde ich zu dem, der ich heute bin – ein Germania-Fastnachtsorden. Ich durfte ein wichtiger Bestandteil eines wundervollen Abends sein, Träume erfüllten sich und die Zukunft erschien mir nicht länger dunkel und beängstigend!

Mir wurde erzählt, dass man in meiner Entstehungsgeschichte durchaus Parallelen zu den 1920ern, auf die sich an jenem Fastnachtsabend so oft bezogen wurde, erkennen könne. Aus dem Dunkel des Krieges und der entbehrungsreichen Nachkriegszeit entstand eine Zeit des Feierns und der Dekadenz, die manchmal schon durch sehr kleine und auch unscheinbare Dinge eingeläutet wurde. So erscheint mir die Aussage einer amerikanischen Serienfigur an dieser Stelle und auch auf den gesamten Fastnachtsabend der Germania 03 bezogen, doch sehr passend: ‚Never underestimate the power of glitter.‘ Vertraue in die kleinen Dinge des Lebens und unterschätze sie niemals! Nicht selten sind sie es, die Veränderung bewirken und in unserem Kontext die Möglichkeit aufbieten, all die Sorgen und Ängste, die einen ansonsten plagen mögen, für einige Zeit zu vergessen – so war es in den 1920ern und auch bei unserem Fastnachtsabend. Und sehen Sie mich an: auch ich bin ein leuchtendes Beispiel dafür, dass man die kleinen Dinge im Leben wertschätzen sollte und dass manchmal schon ein klein wenig Glitter ausreicht, um etwas Großes zu erschaffen, um etwas Einmaliges zu erreichen.

Als kleines, unscheinbares Pappdeckelchen begann mein Dasein an einem tristen und dunklen Ort. Ich wurde zum Fastnachtsorden der Germania 03 und erlebte auf dem Höhepunkt meiner Existenz einen zauberhaften Abend. Nun bin ich derjenige, der Ihnen von dieser wunderbaren Erfahrung aus erster Hand berichten kann – und dies alles geschieht einzig durch ein wenig Farbe, ein bisschen Glitter und den Zauber der Hoffnung, der Träume und des Frohsinns.

Denken Sie daher also immer daran: ‚Never underestimate the power of glitter.‘“

Rebecca Schmidt

 

Nachlese Fastnachtabend 2019

 

aktuelle Bilder von Michael Dippel: hier

Portrais aus der Sitzung

Carnival Brazil: Fastnacht der Germania 03 Seligenstadt

Ramba-Samba, Gesang  und feuriger Showtanz am Main

 

Seligenstadt – (red)  Mit rhythmischen  Ramba-Samba Klängen, Gesang und feurigem Showtanz feierte am 15. Februar die Germania 03 ihren Fastnachtsabend, nach Konzept und Regie von Roland Wolf. Der Riesensaal in Seligenstadt verwandelte sich in ein Sambadrom, als die eindrucksvolle „Ramba-Samba“ Bateria der TGS, zusammen mit der Showtanzgruppe „Expierences“ den Gästen zum Einzug mächtig einheizte. Trat doch die Tanzgruppe in attraktiven Sambakostümen  und stattlichem Federkopfschmuck auf. Dazu zeigten -hoch oben auf der Bühne- vier entzückende Tänzerinnen der SFF ihr Können. Dabei entschied sich erst in letzter Minute, ob die Fastnachtssitzung überhaupt stattfinden würde. Denn der Moderator Sven Garrecht musste kurzfristig absagen und der Regisseur Roland Wolf, suchte verzweifelt nach einem Ersatz. Zum Glück befand sich aber Bernd Büddefeld vom Heimatbund unter den Gästen und war spontan bereit, einzuspringen. So konnte mit dem Song „Endlich ist Fassenacht“, des glänzend aufgelegten und temperamentvollen Rock-Pop-Jazz-Chors der Germania 03, mit seiner bezaubernden Dirigentin Judith Bergmann, die Show beginnen. Zuerst   erhielt die Tanzgarde der TGS, im sehenswerten schwarzen Piraten-Look und dem Tanz „Fluch der Karibik“ viel Applaus, bevor die stramme Prinzengarde des WBB-Balletts, das schmucke Seligenstädter Prinzenpaar in den Saal geleitete. Seine Tollität Prinz Alexander I. und ihre Lieblichkeit Prinzessin Lena, wurden vom Rock-Pop-Jazz-Chor mit dem Hit „Copacabana“ begrüßt. Aus Händen des Prinzenpaares, nahmen Annette Wallisch, für ihre fleißige Vorstandsarbeit und Dirigent Friedhelm Bloos, für sein besonderes  Engagement, den Heimatbundorden entgegen. Ohne ein Spiel zu bewältigen, durften aber das Prinzenpaar und sein Hofstaat, die Bühne nicht verlassen. Sie dekorierten als Team leckere Kreppel und verteilten diese im Saal, an das närrische Publikum. Danach hielt Jörg (Hubsi) Rieland von den SFF einen umjubelten Liedvortrag „Fiesta Mexicana“, ehe Roland Wolf als begnadeter Geschichtenerzähler, dem närrischen Publikum Lachanfälle bescherte. Als nächsten Höhepunkt des Abends brachte das sagenhafte Gstanzl-Duo Gerhard Kemmerer und Joe Garrecht mit seinem „Oktoberfest in Rio“ die Stimmung zum Überkochen. Sehr schade ist  nur, dass Gerhard Kemmerer nach langen, erfolgreichen 50 Jahren bei der Germania-Fastnacht, seinen Abschied ankündigte. Unter den Klängen des Liedes „das gibt es nur in Selistadt“ wurde er mit einem Narhalla-Marsch verabschiedet und ihm herzlich gedankt. Die unwiderstehlichen Tänzerinnen von Expieriences zeigten mit ihrem Tanz „Alegria“ viel Lebensfreude, bevor der Kleine Chor der Germania durch das Lied „La Bamba“ begeistern konnte. Wie es dabei einem bayerischen Bergbauern (Peter Knapp) nur gelingen konnte, die Bühne zu erstürmen, sorgte für Erstaunen und heiteres Gelächter. Nach dem überragenden Auftritt von Ali Peitz als Urlauber, beeindruckte die SFF- Showtanzgruppe, mit einem fantasievollen Zirkus. Auf der Bühne hatten sich inzwischen die Straßenmusikanten „Los Schmarotzos“ eingefunden. Es war begeisternd und lustig zugleich, über welche aktuellen Seligenstädter Themen, wie Straßensperrungen und Parkplatzsorgen, selbst Südamerikaner informiert waren und ihre Lieder darüber zum Besten gaben.  Die grandiosen Fastnachtssänger der Germania verabschiedenden sich mit einem lachenden und weinenden Auge, da ihr geschätzter Dirigent, Arrangeur und Ratgeber Friedhelm Bloos seinen letzten Auftritt bekannt gab. Mit dem farbenfrohen Papageientanz des Germania- Männerballetts, das zum Finale vom Prinzenpaar der Zellhäuser Fastnacht, Prinz Tobias I. und Prinzessin Lisa II. besucht wurde, endete ein außergewöhnlicher Fastnachtsabend.

Fastnachtsabend 2018   

„GERMANIA goes HOLLYWOOD  –   eine spaßig närrische Filmproduktion

 

aktuelle Bilder von Michael Dippel: hier

https://www.blende64.eu/fastnacht/fastnacht-2018/180202-germania-sitzung/

 

Bilder der Oscar-Verleihungen:

https://www.blende64.eu/fastnacht/fastnacht-2018/180202-germania-oscar-verleihung/

 

Hier ein paar Bilder aus den vergangenen Jahren.

Druckversion | Sitemap
© Germania 03 Seligenstadt e.V. / Impressum